Beziehung

Der Mensch ist ein Beziehungswesen. Zum Zeitpunkt seiner Geburt könnte er ohne andere Menschen, die ihn versorgen und ihm emotional zugewandt sind nicht überleben.

Die primäre Beziehung zu den nächsten Bezugspersonen am Anfang des Lebens ist eine Abhängigkeitsbeziehung und in besonderem Masse prägend.

Sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen und zu lernen, Beziehungen angstfrei, verantwortungsbewusst und gleichberechtigt zu leben, ist eine Lebensaufgabe. Die stets gleichbleibende, rosarot-romantische und perfekte Beziehung ist eine Illusion.

Beziehungen sind Spiegel, sie lösen Bewegung aus, stossen Veränderunsprozesse, Wachstum und Entwicklung an. Beziehungen drücken etwas aus, sie kommunizieren mit den Menschen und ermöglichen ihnen so, sich selbst zu erforschen und erkennen.

Beziehungen formen Menschen. Oft tun sie dies in einem grösseren Ausmass, als umgekehrt Menschen Beziehungen zu formen vermögen.

Andere Verhaltensweisen führen zu anderen Beziehungen. Welches Verhalten welche Veränderung zur Folge haben wird, kann nicht im Voraus gesagt werden.

«Ich werde am Du; Ich werdend spreche ich Du. Alles wirkliche Leben ist Begegnung».
– Martin Buber

«Beziehungen sind (…) ein Mittel zur Selbsterkenntnis, denn Beziehung bedeutet zu sein, Beziehung ist gleichbedeutend mit Existenz. Ohne Beziehung bin ich nicht. Um mich selbst zu verstehen, muss ich verstehen, was Beziehung bedeutet. Beziehungen sind ein Spiegel, in dem ich mich selbst sehen kann. Dieser Spiegel kann entweder getrübt sein, oder er kann klar sein und wiederspiegeln, was ist».
– J. Krishnamurti

«Die Liebe muss unwillkürlich sein, um Liebe sein zu können. Denn wenn (…) die wesentlichste Aufgabe der Liebe darin besteht, das Individuum aus den Grenzen seiner Selbstvorstellung und Selbstdefinition – seines Ich – zu befreien, dann wäre eine bewusst herstellbare Liebe gar keine Liebe, weil sie die Aufgabe der Selbstüberwindung nicht erfüllen könnte. (…) Niemand entscheidet bewusst darüber, wie sehr oder wie lange er jemanden liebt und ab wann er ihn nicht mehr liebt, vielmehr muss er den Verlauf seiner Beziehung erleben oder erleiden».
– Michael Mary

«Liebespartner stehen nicht bedingungslos zueinander, sondern fordern sich wechselseitig in ihrer persönlichen Entfaltung heraus. Sie geben einander nicht nur liebevolle Unterstützung, sondern stellen Erwartungen aneinander und sind sich oft die schärfsten Kritiker. Sie durchkreuzen persönliche Tendenzen, vor Unannehmlichkeiten auszuweichen, Konfrontationen zu vermeiden und faule Kompromisse einzugehen. Sie können nicht anders, denn sie sind vom Verhalten und Wirken des Partners persönlich betroffen».
– Jürg Willi

«Ein Baum, der fällt, macht mehr Lärm als ein ganzer Wald, der wächst»
– Tibetisches Sprichwort

Bruno Wermuth

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