Menschenbild

Der Mensch strebt aus einer anfänglichen biologischen und emotionalen Abhängigkeit nach immer mehr Unabhängigkeit. Er greift zunehmend aktiv in die Gestaltung seines Lebens ein, übernimmt Verantwortung für sich selbst sowie die Beziehungen und Gemeinschaften, in denen er lebt.

Der Mensch besitzt grundlegende Wachstumskräfte und eine Tendenz zur Selbstaktualisierung, welche neben der Befriedigung primärer Bedürfnisse, dem andauernden persönlichen Wachstum und – im kontinuierlichen Austausch mit der sozialen und dinglichen Umwelt – der weiteren Entfaltung und Ausdifferenzierung vorhandener Fähigkeiten dient.

Menschliches Leben und Handeln ist sinnstrukturierend und zielorientiert. Es ist geprägt einerseits von der ihn umgebenden und beeinflussenden materiellen Umwelt, andererseits von humanistischen Wertvorstellungen wie Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Der Mensch ist ein spirituelles Wesen. Die Suche des Einzelnen nach Sinn und Erfüllung, zielt über die eigene individuelle Existenz hinaus.

«Der Mensch ist eine psycho-biologische Einheit. Er ist auch Teil des Universums. Er ist darum autonom und interdependent. Autonomie (Eigenständigkeit) wächst mit dem Bewusstsein der Interdependenz (Allverbundenheit)»
– Ruth Cohn

«Ehrfurcht gebührt allem Lebendigen und seinem Wachstum. Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen. Das Humane ist wertvoll, Inhumanes ist wertbedrohend»
– Ruth Cohn

«Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und äusserer Grenzen. Erweiterung dieser Grenzen ist möglich»
– Ruth Cohn

«Der springende Punkt scheint mir darin zu liegen, dass erst durch den Eintritt in die Sozial- und Dingwelt Intentionalität, Gerichtetsein auf etwas, möglich wird und damit Unterscheidung, Selbstbewusstsein und Kommunikation. Da dieses Gerichtetsein beim Menschen offenbar nur in wenigen Punkten instinktgeleitet ist, liegt in ihm über alle Gebundenheit und Nachahmung hinaus auch ein Moment der Freiheit: des Strebens, des Versuchens und Erfindens. Es ist die Freiheit des Anfängers: das Offensein auf das Künftige hin, aus dem heraus in einem sozialen Spiel- und Lernprozess nicht nur Welt- und Selbsterfahrung angeeignet, sondern auch Welt- und Selbstsein hervorgebracht werden. Diese zugleich lernende und spielende Produktivität scheint mir das zentrale Signum menschlicher Existenz zu sein. Ich nenne es, in Anlehnung an das Wort Geburt, Geburtlichkeit»
– Hans Saner

«We are all visitors to this time, this place. We are just passing through. Our purpose here is to observe, to learn, to grow, to love … and then, we return home»
– Sprichwort der Australischen Aborigines

Bruno Wermuth

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